Mo/ve/ments 2025:

Titel: „Ich setzte den Fuß in die Luft, und sie trug“ Hilde Domin
Installation im Weinberghäuschen – Papier, Draht (2025)
Von der Decke bis zum Boden wird der Innenraum von „Schmetterlingen“, die an hauchdünnen Drähten befestigt sind, ausgefüllt und „wachsen“ etwas aus den Fensteröffnungen. Die „Schmetterlinge“ (ca 400; keiner gleicht dem anderen) sind aus kräftigem Papier, das eine gewisse Luftfeuchtigkeit verträgt.

Begleittext zum Inhalt:
„… ich lebe in finsteren Zeiten!“ schrieben einst Bertolt Brecht und Hannah Arendt. Und auch heute beherrschen immer neue Szenen von gnadenloser Zerstörung und Terror die Tagesnachrichten: Menschen hungern, flüchten, werden bedroht, gefoltert, ermordet, regionale Verschiebungen formen die Weltpolitik neu und – irritierenderweise in den wohlhabendsten Länder der Erde – verfallen Bevölkerungsgruppen der Unzufriedenheit.
Diesem Unbehagen wollte ich etwas Fröhliches entgegenstellen: Lebendigkeit, Farbigkeit, Leichtigkeit – pures Sich-Verschwenden: Schmetterlinge oder Falter sind das Ergebnis eines biologischen Prozesses von Ver- und Entpuppung innerhalb eines Transformationszyklus. Dieser „insektische“ Vorgang der (Ver-)Wandlung ist Sinnbild eines ewigen Kreislaufs, der vom organischen auch auf das sozio-kulturelle Leben übertragen werden kann.